ROSENSCHUTZ

Ein Kompromiß zugunsten unserer Rosen …

WINTER-SCHUTZ finden Sie auf der Seite WINTER

Vor einer Rosen- Neupflanzung denke ich über den Pflanzenschutz nach.

Das beginnt mit der Standortwahl und setzt sich mit Bodenvorbereitung und vor allem in der Auswahl der Rosen fort.

Ein schwieriger Standort läßt eben nur resistente Rosensorten zu. Nur ein optimaler Standort erlaubt bedingt empfindlichere Edelrosen.

Krankheitsfreie Rosen gibt es nicht. Aber – relativ resistente Sorten gibt es! Der Blattlaus ist es egal, von welcher Rose sie sich ernährt.

Unsere Rosen haben zwei völlig verschiedene Feindgruppen:

1. Die Schadinsekten und

2. die Pilzkrankheiten.

Wir wehren uns also gegen Schädlinge und Krankheiten – sehr wohl wissend, daß wir die Nützlinge und ökologische nützliche Pilze schützen müssen. Das ist die Ausgangslage für meine Pflanzenschutzmaßnahmen in meinem Rosengarten.

1.) SCHADINSEKTEN

Wer es nicht besser weiß, der assoziiert immer gleich ‘Blattlaus’ mit ‘Giftspritze. Bei mir ernähren die Meiseneltern ihre Nestlinge einige Zeit lang mit Blattläusen. Wenn die es nicht schaffen die ‘grüne Armee’ deutlich zu dezimieren, dann streifen wir die Läusetrauben mit zwei Bürsten oder drei Fingern nach oben ab – Sie dürfen gerne auch Gartenhandschuhe dazu anziehen.

Da wir durch Beobachtung genau wissen (ich nicht alleine!!), daß die schwarzen Ameisen Blattläuse als ‘Milchkühe’ auf die ‘Weide’, die Triebspitzen unserer Rosen, schleppen, um sie dort zu ‘melken’ (nachdem sie sich dort zahlreich vermehrt haben), vergraule ich die 6-beinigen ‘Milchbauern’ mit einem Granulat, das erst in ihren Nestern wirkt.

Als letztes Mittel gegen Läuse, Spinnmilben (bei Rosen an Südwänden), weiße Fliege und Schildläuse kann eine Emulsion aus Rapsöl und Wasser oder Paraffinöl und Wasser (Weißöl) auf die Triebspitzen der Rosen gespritzt werden. ‘NATUREN’ v. CELAFLOR ist eine Emulsion aus Rapsöl und Wasser.

Eine Emulsion aus Schmierseife und Wasser ist ebenfalls gegen o.a. Schadinsekten wirksam und schont die Nützlinge. Diese Seife muß aber aus natürlichen Fetten hergestellt sein, damit die Spritzbrühe rückfettet! Die Kaliumsalze natürlicher Fette sind dabei die Wirkstoffe. Das ist mit ‘NEUDOSAN neu’ (Neudorff) m.E. gewährleistet.

WICHTIG:
Bitte verwenden Sie keine Geschirrspülmittel!! Diese lösen die Wachsschutzschicht auf dem Rosenlaub auf, so daß die Pilzsporen freien Zugang erhalten.

Gegen die Schwärme von Rosenzikaden helfen bei mir erst mal GELBTAFELN und im Notfalle ‘SPRUZIT’ von Neudorff – jetzt nur noch aus Rapsöl, Wasser u. 2% Pyretrum… Es darf nicht unterschätzt werden, in welchem Umfange diese Biester bei der Verteilung von Sporen der Pilzkrankheit ‘STERNRUSSTAU’ beteiligt sind!

Die Blattrollwespe in ihrem Blatt und der Rosentriebbohrer im Mark der Rosenäste werden nur durch Schnitt entfernt.

Das beste Mittel ist eine vernünftige gesunde Gartenökologie! Das heißt : NÜTZLINGE SCHÜTZEN – oder zumindest schonen, damit sie sich von den SCHÄDLINGEN ernähren können !!

2.) PILZKRANKHEITEN (Verlust der Krankheits-Resistenz: Siehe VERMERK ganz unten .)

Sehr ernst zu nehmen und konsequent zu behandeln sind an unseren Rosen die Pilzkrankheiten wie Sternrußtau (SRT) = Diplocarpon rosae, Mehltau = Sphaerotheca pannosa var. rosae, und Rosenrost = Phragmidium mucronatum. Siehe FOTOS unter dem Text. Letzterer kommt seit 3 Jahren auch in meinem Garten vor – eingeschleppt mit einer historischen Rose.. Mehltau gibt es nur bei wenigen älteren Sorten bzw. bei ungünstigem Klima an den Jungtrieben.

Bei Sternrußtau (SRT) aber verliert die Pflanze in wenigen Tagen ihre Blätter, ohne die sie nicht lebensfähig ist. Er sollte nicht leichtfertig wie ‘Schnupfen’ bagatellisiert werden.

SRT-befallenes Laub muß abgepflückt-aufgesammelt-abgeharkt werden. Um die Ausbreitung dieser Pilzkrankheit zu vermeiden, muß gespritzt werden! – Alternative? Siehe Einleitung !

Spritzbeginn für alle Pilzkrankheiten: Sofort bei erstem Befall oder vorbeugend.

Ich verwende Bocaccio oder ORTIVA von COMPO oder – ZuFungisan ROSEN-GEMÜSE-PILZFREI v. NEUDORFF (alle mit Wirkstoff: AZOXYSTROBIN) Zulassung bis 2020 und im Wechsel, zur Vermeidung von Immunität, PILZFREI SAPROL (Wirkstoff Triticonazal) – NUR im NOTFALLE!

Vorbeugend wäre ggf. DISCUS (Wirkstoff:Kresoxym-Methyl) anzuwenden, am besten gleich nach Beetsäuberung und Schnitt. Wenn es denn erlaubt wäre!! Es ist so schwierig zu dosieren, daß die Verwendung nur dem geprüften Fachmann erlaubt ist. DISCUS macht schon die Pilz-Sporen unfruchtbar, bevor ihre Hyphen ins Blatt eindringen, bevor sich der Pilz im Blatt entwickeln kann – bevor es zur Erkrankung kommt!!

Die Rezepte für ORTIVA ROSEN PILZFREI von COMPO, FUNGISAN ROSEN-GEMÜSE-PILZFREI von NEUDORFF, DISCUS und BOCACCIO haben ihren Ursprung in der Natur! Da gibt es Pilzarten, die sog. STROBILURINE als Abwehrstoffe entwickelt haben, um sich gegen
Konkurrenz-Pilze zu wehren. Nach diesem Muster hat die Chemie AZOXYSTROBIN entwickelt, welches die Sauerstoffaufnahme der Mitrochondrien in den Pilzsporen verhindert. O.a. Fungizide sind chemische Verbindungen aus der Gruppe der STROBILURINE, sind also relativ naturnahe Hilfsmittel. Zulassung bis 2020 (Stand 3/2015).

Die drei wichtigsten Pilzerkrankungen an unseren ROSEN :

Mehltau

Sternrußtau (Foto A.Beck)

Rosenrost

…und durch Hygiene-Mängel bzw. Spätdüngung begünstigte Pilzerkrankungen…

4X Grauschimmel (Botrytis cinerea) – HYGIENEMANGEL

Die gesprenkelten Äste vorerst NICHT abschneiden

4 X RINDENFLECKEN-Krankheit (Coniothyrium wernsdorffiae)

2X RINDENFLECKEN-Krankheit aufgrund zu später Stickstoffverfügbarkeit. Die Zweige wurden ‘mastig’ und weich, und deshalb rissig durch Frost (Fissuren). Dadurch wird das Eindringen der Pilzsporen in die Saftbahnen ermöglicht.

2X RINDENFLECKEN-Krankheit ermöglicht durch mechanische Verletzung.
In allen 4 Fällen ABSCHNEIDEN bis ins gesund Holz und Schere desinfizieren !!

Achtung!! – biologisch / ökologisch unbedenkliche Hilfsstoffe / Hilfsmittel.

Neemsamen-Auszüge und Neemöl-Emulsionen sind sehr mild wirksame, gegen Pilz (Mehltau) und Schadinsekten ökologisch empfehlenswerte Rosenschutzmittel.

Jauchen aus Brennesseln, Schachtelhalm (Zinnkraut), sowie Auszüge aus Knoblauch und Zwiebel sollen abwehrstärkenden Einfluß haben, der einer Blattdüngung gleichkommt. Bei ausgewogener Wurzeldüngung auch mit Kupfer und anderen Spurenelementen (Excello!) jedoch ist Blattdüngung überflüssig. Die Pflanzenjauchen stinken erbärmlich ….

Schachtelhalm (Zinnkraut) wirkt aber auch durch Silikat-Ablagerung in den Blattporen. Die Silikate stören oder verhindern das Eindringen des Sporenschlauches (Hyphen).

Angesäuerte Milch (1l Milch / 5 l Wasser) verändert den pH-Wert auf den Blättern. Auch das mögen die Pilzsporen nicht!

STEINSTAUB: Vulkamin ‘OPTIFLOR’ / Vulkasan / Vulkanit

ist ein Gesteinskonglomerat vulkanischen Ursprungs mit alkalischer Wirkung, besonders gegen Mehltau. Es kann auf- und untergestäubt oder auch als Spritzbrühe verwendet werden. Nach dem Abtrocknen ist seine kristalline Struktur (Zeolith, Phonlith) stark hygroskopisch und entzieht dem Pilz und seinen Sporen lebenwichtige Feuchtigkeit.

Hersteller: Fa. HAURI, 78268 Bötzingen, Bergstr. 114, Tel. 07663-93900 www.hauri.de, 25-50kg !!!
Vertrieb: Kleine Menge – 500g – 6 € von Bioland Rosenschule RUF, 61231 Bad Nauheim-Steinfurt,
Zum Sauerbrunnen, Tel.: 06032-81893, http://www.rosenschule.de/ : ROSEN und Hilfsmittel bestellen.
Katalog anfordern : http://www.rosenschule.de/3Katalog

Diese Rosenschule verfügt über vieljährige Erfahrung und gibt gern Auskunft über Ihre BIO-Produkte und die Vermehrung und Pflege von Rosen auf BIO-Basis mit Hilfe des o.a. Steinmehles.

Die Gebrauchsvorschriften und Verwendungseinschränkungen für alle Spritzmittel sind unbedingt einzuhalten! Nach dem Pflanzenschutz-Gesetz von 1998, § 15 PflSchG Abs. 2 Nr. 3 dürfen im PRIVATGARTEN nur solche Pflanzenschutzmittel angewendet werden, die auf der Originalpackung folgenden Vermerk tragen:
“ANWENDUNG IM HAUS-UND KLEINGARTEN-BEREICH ZULÄSSIG” !

Wichtiger als alle diese Hilfsmittel ist die Beachtung der drei wichtigsten Punkte am Anfang dieser Seite!

VERMERK:

KEINE Rosensorte ‘verliert im Laufe der Jahre’ ihre ihr angezüchteten Eigenschaften! Diese sind in ihr genetisch verankert, und die Genstruktur der Rosensorte verändert sich nicht. Wenn eine Sorte nach vielen Jahren so langsam immer öfter pilzkrank wird, dann liegt das daran, dass die GENE der PILZKRANKHEITEN sich verändert haben! Das heißt, die Pilzgene sind durch Mutation und Auslese aufgrund UNKLUG ANGEWENDETER  SPRITZMITTEL nunmehr in der Lage, Sporen herzustellen, die die bekannten Krankheiten ungehemmt ausbrechen lassen. Diese sind dann resistent gegen die bekannten Spritzmittel und überwinden die Abwehrkraft vieler bekannter und beliebter Rosensorten!!

H.Hilscher